DAX macht wieder einmal die DIVA und zickt rum. Sicherlich habe ich gestern mehr erwartet aber Jerome Powells Rede wurde als dovish gewertet. Ich sehe es ein bischen anders, denn die Formulierung wir haben die Mittel, die Inflation auf 2% einzudämmen, bedeuten ganz gewiss nicht mit Lockerungen oder gar Erleichterungen zu reagieren. Die Zinssprünge werden vorerst weiterhin bei 0,75% bleiben und entscheidend dürften dann schon die Inflationsdaten sein, welche meiner Ansicht nach, dass derzeitige Niveau nicht großartig unterschreiten dürften. Denn auch wenn die Energiepreis als Inflationstreiber ausgemachtes Übel sind, deutet sich auf Grund der Lieferkettenverzögerungen nun auch weiterhin als Krux einen Lohn-Preisspirale an, welche faktisch das Inflationsübel verschärfen sollte. Daher glaube ich dürften bei genauer Analyse die Protagonisten des gestrigen Antriebs auch bald die Segel wieder einholen. Sicherlich war schon erstaunlich, dass die Nasdaq einen zwischenzeitlichen Anstieg von fast 5% aufweisen konnte.
Nach den Zahlen von Meta war es dann aber schon wieder mit dem goldigen Stunden. Die Zahlen von Meta fand ich selbst gar nicht so verkehrt, wenn man bedenkt das dieses Unternehmen weiterhin moderat wächst und seinen Umsatz seit 2014 verzehnfacht hat, dies beachtenswerter Weise auf sehr hohem Niveau. Also weiter so Herr Zuckerberg, die Zukunft dürfte Meta trotzdem gehören auch wenn das Wachstum im Augenblick ausgebremst scheint und Probleme intern bearbeitet werden müssen. Die Spaßgeneration wird im Mitarbeiterpool wohl etwas ausgedünnt werden um anschließend wieder klar skaliert an den Algos zu arbeiten. Immerhin der Gewinn ist weiterhin sehr stark und beeindruckend!
Wer aber gestern schon in die Tech-Werte eingestiegen ist sollte meiner Ansicht nach etwas ernüchternde Tage bis in den Herbst erleben können, auch wenn es Wellenförmig kommen könnte.
Für Dax war gestern an der roten fallenden Linie vorerst Schluss und heute ziert sich der Index erst einmal weiter zu klettern. In der Ansicht im H1 hat sich eine recht starke bärische Divergenz beim MACD Indikator gebildet, welche darauf schließen lassen könnte, dass der DAX gegen Mittag kippt und die positiven Schwünge der Ansichten zum FED Report wieder eindampfen könnte. Also etwas Vorsicht ist angebracht um möglicherweise die bärischen Positionierungen erneut befeuern zu können braucht es wohl einen Tagesschluss unter der 13030, welche scheinbar die Unterstützungszone der kommenden Handelsstunden darstellt. Daher gilt für den Index weiterhin die Range und dazwischen ist viel Luft für hin und her. Ein Anstieg bis 13473 wäre kein Beinbruch und hätte technisch vorerst wenig Aussagekraft unterhalb der 13147 kommen die 13000 erneut in Sichtweite. An der gesamten technischen Betrachtung der letzten Tage hat sich somit nichts geändert.
Ich bin ein absoluter lebensbejahender Zeitgenosse, aber ich kann mich selbst sehr mühen, finde aber an bullischen Ansätzen immer noch keine Vertrauensbasis, welche mich umstimmen könnte. Die Indizes sind tatsächlich im überkauften Niveau und die mauen Umsätze lassen volatile, galoppierende Märkte nun mal zu, daher darf es nicht verwundern, wenn es auch mal glatt ein paar Prozente nach Süden abdriftet oder umgekehrt ansteigt. Wacht der Bär erneut auf und kommt eine Welle der Ernüchterung im Einklang mit der Erkenntnis, dass die rosigen Zeiten wohl doch vorbei sind, dann sollte es rutschen können. Die mediale Signallage ist alles andere als erfreulich und die Zeiten stehen weiterhin eher auf Korrektur als auf Wachstum.
Randnotiz! Die 10-jährigen US-Staatsanleihen machen nicht gerade den Eindruck als das diese weiter fallen wollen. Im Augenblick ruhen diese sich scheinbar auf dem Niveau aus und haben zukünftig wohl weiteres Potential Richtung 3,5%! Wenn dies dann so käme, dürfte es erneut die Indizes belasten können. Aber wer weiß das schon!?
Ich verbleibe Positioniert wie bekannt!
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