Für den Anleger wird es immer schwerer in solch einem Marktumfeld sich zurechtzufinden. Ich vermute, dass heute erneut die Hoffnung an den Tag gelegt wird, dass Frau Lagarde die Indizes verschont und doch nicht so hart wie möglicherweise erwartet, den Leitzins erhöht. Ich wäre für mindestens 0,75% oder höher. Alles andere dürfte die Märkte verzücken. Die Erwartungen liegen bei 0,75%.
Das heute veröffentlichte Chartmodell zeigt eine starke bärische Divergenz im H1 beim DAX, beim MACD Indikator und daher glaube ich, dass dieser Tag dann wohl auch den Kurs nach Süden auflösen könnte. Ich verbleibe wie gehabt investiert und werde den wohl sehr spannenden Tag genießen.
Für die DAX Bullen gilt nach wie vor, dass oberhalb per Tagesschluss von 13159 ein möglicher Altweibersommer die Freude ausbrechen lässt und unterhalb der 12600 würden die Bären vollends übernehmen. Tricky wenn man die letzten Handelsstunden verfolgt hat, denn bei recht mauen Umsätzen kommt immer noch der Bulle zurück und versucht sich zu winden. Ich verstehe die ganze Sache nicht so richtig und kann mich nicht direkt erinnern, dass in den letzten Jahren so auf die Notenbanken geschaut wurde, dass man den Handelsrhytmus entsprechend gestalten konnte. Die Erwartungen auf das Wording sind scheinbar sehr groß und das daraus abzuleitende Potential wahrscheinlich entsprechend.
Für den der es ganz spannend mag, empfehle ich daher den Zeitraum ab 14:15 bis 18:00 Uhr MEZ. Da dürfte es heute bei gutem Wind starke Wellen geben können. Die Highlights des heutigen Tages sind.
14:15 EUR Spitzenrefinanzierungsfazilität der EZB
14:15 EUR Geldpolitischer Begleittext der EZB
14:15 EUR Zinsentscheidung der EZB (Sep)
14:30 USD Erstanträge Arbeitslosenhilfe
14:45 EUR Pressekonferenz der EZB
15:10 USD Fed-Vorsitzender Powell spricht
16:15 EUR EZB-Präsidentin Lagarde spricht
Wenn man da die Ruhe bewahrt könnte es ein unterhaltsames Spektakel werden.
Werden die beiden Notenbankchefs diesseits und jenseits des Atlantiks die Dämme brechen lassen und Einigkeit erkennen, dass man die Inflation nur mit massiven Zinsanhebungen brechen kann oder bekommt man feuchte Füße und knickt vor möglichen sozialen Unruhen ein? Ich weiß es nicht und harre der Dinge.
Meiner Ansicht nach macht ein totaler Ausverkauf nach gewissen Maßnahmen Sinn um anschließend den Zauber vernünftig beenden zu können und entsprechend zukunftsorientiert zu agieren. Aber hat man den Mut? Ich glaube, dass man sich gerade auch bei der EZB im klaren ist was passieren dürfte, wenn die Leitzinsen zu stark steigen, jedoch ist das eigens geschaffte Dilemma riesig und scheinbar nur sehr schwer zu kompensieren.
Ich bin Short in DAX, Nasdaq100, Bitcoin nud Long immer noch in Öl Sorte Brent investiert.
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