top of page

Bayer AG Trübsal läuft weiter! Aber dann...

Autorenbild: Carsten PeukertCarsten Peukert

Analyse zur Bayer AG – Einschätzung und Perspektiven


Die Bayer AG steht derzeit vor einer enorm herausfordernden technischen und fundamentalen Lage, die sowohl langfristige Risiken als auch potenzielle Chancen birgt. Meine Einschätzungen zu den vergangenen Kursentwicklungen und möglichen Szenarien decken sich mit vielen differenzierten Analysen der Aktie. Hier meine strukturierte Betrachtung:





Rückblick auf die Entwicklung


  1. Verlauf bis Dezember 2023:

    • Der Versuch, im Bereich von 25 Euro Stabilität zu finden, scheiterte trotz längerem Halten dieses Unterstützungsniveaus.

    • Mit dem Bruch der Marke im November 2023 beschleunigte sich der Abwärtstrend, und die Annahme, dass die bullische Variante Bestand haben könnte, hat sich als nicht haltbar erwiesen.

  2. Schulter-Kopf-Schulter-Formation:

    • Die Formation von Februar 2022 bis April 2023 war technisch betrachtet ein klarer Hinweis auf die längerfristige Schwäche. Der Bruch der Unterstützung im September 2023 bestätigte die Bärenmarkttendenz.

    • Die zwischenzeitliche "Abarbeitung" dieser Formation bis November 2023 war kein Ende des Korrekturzyklus, sondern lediglich eine Konsolidierungsphase.

  3. Allzeittief bei 9,33 Euro:

    • Mit Blick auf den März 2003! wird dieses Niveau wieder relevant. Sollte es unterboten werden, könnte die Aktie in den Bereich von 7,57 Euro oder sogar bis zum Extremszenario von 2,50 Euro (Sommer-Herbstzyklus 2025) abrutschen.


Aktuelle Situation und technische Perspektive


  1. Widerstand bei 43 Euro:

    • Technisch gesehen ist die bullische Variante erst wieder denkbar, wenn die Aktie die Marke von 43 Euro zurückerobert. Solange dies nicht geschieht, bleibt der Fokus auf der Unterseite.

  2. Wichtige Unterstützungen:

    • 9,33 Euro: Diese Marke ist der letzte Halt, bevor sich der Abwärtstrend möglicherweise beschleunigt.

    • 7,57 Euro: Ein mögliches Ziel bei weiterem Abverkauf.

    • 2,50 Euro: Dieses Extremszenario könnte bei weiterer Verschärfung der fundamentalen Probleme in den Fokus rücken.

  3. Kursbewegungen im Februar 2025:

    • Sollte das Allzeittief bei 9,33 Euro erreicht werden, könnte dies den Abschluss eines langanhaltenden Abverkaufs markieren und einen Wendepunkt darstellen.

    • Eine Stabilisierung auf diesem Niveau würde zumindest eine Erholung in Richtung 15–20 Euro denkbar machen.


Fundamentale Perspektiven


  1. Langfristige Stärken von Bayer:

    • Bayer ist ein zentraler Akteur in den Bereichen Agrarwissenschaft und Pharmazie. Die Herausforderungen durch Klimawandel, Missernten und Dürre untermauern die Bedeutung von Innovationen in der Landwirtschaft, bei denen Bayer führend ist.

    • Die Expertise und der technologische Vorsprung von Bayer könnten langfristig dazu beitragen, die Welternährung zu sichern.


  2. Herausforderungen:

    • Reputations- und Rechtsprobleme: Die Monsanto-Übernahme hat nach wie vor negative Auswirkungen auf die Bilanz und das Image des Unternehmens.

    • Kostenstruktur und Energiepolitik: Die Energiepolitik in Deutschland belastet Bayer und andere energieintensive Unternehmen erheblich. Eine Neustrukturierung und Kostensenkung sind essenziell, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.


  3. Zukunftsaussichten:

    • Bayer bleibt langfristig ein Unternehmen mit Potenzial, vorausgesetzt, es gelingt eine tiefgreifende Transformation.

    • Die Aktienbewertung auf einem extrem niedrigen Niveau könnte für langfristig orientierte Anleger eine attraktive Einstiegschance bieten – jedoch nur unter Berücksichtigung der erheblichen Risiken.


Strategische Einschätzung


  1. Kurzfristig:

    • Die Aktie bleibt technisch im Abwärtstrend. Ein Bruch unter 9,33 Euro würde die Dynamik nach unten verstärken.

    • Ohne ein Überschreiten von 43 Euro ist die bullische Variante ausgeschlossen.


  2. Langfristig:

    • Sollte die Aktie in den Bereich von 7,57 Euro oder tiefer fallen, könnte dies eine Gelegenheit für langfristige Positionen sein, da Bayer mittelfristig von strukturellen Trends wie der Sicherung der Welternährung profitieren dürfte.

    • Voraussetzung: Bayer muss sich strategisch neu ausrichten und die Herausforderungen der Gegenwart aktiv adressieren.


Fazit


Die Bayer AG befindet sich in einer äußerst kritischen Lage, in der kurzfristig wenig Hoffnung auf eine Erholung besteht. Das Szenario eines Erreichens oder gar Unterschreitens des Allzeittiefs bei 9,33 Euro ist realistisch. Gleichzeitig bietet das Unternehmen langfristig Chancen, die durch seine führende Position in Schlüsselsektoren gestützt werden.


Für Anleger bietet sich eine Gelegenheit, die Aktie bei einer Stabilisierung auf extrem niedrigen Niveaus langfristig aufzubauen. Geduld und ein Bewusstsein für die erheblichen Risiken sind jedoch essenziell. Ein klarer Wendepunkt wäre erst sichtbar, wenn Bayer strukturelle Reformen umsetzt und positive fundamentale Impulse liefert.

 

Risikohinweis:

Diese Analyse basiert auf technischer Chartbetrachtung und spiegelt ausschließlich meine persönliche Meinung wider. Es gibt keine Garantie für die Genauigkeit der Prognosen, und alle Handlungen am Markt erfolgen auf eigenes Risiko. Denken Sie daran, dass der Aktienmarkt volatil ist und immer unerwartete Entwicklungen auftreten können.

 

2 Ansichten

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page