26.05.2025 DAX unter Stress! Zollstreit belastet weiter! Aber neues ATH möglich!
- Carsten Peukert
- vor 2 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Strafzölle als Auslöser des Kurssturzes
Donald Trump hat die Idee und die charttechnische Situation etwas gestresst, daher gibt es nun einige technische Veränderungen. Es bleibt volatil und dürfte weiter für Verunsicherung sorgen können. Absichern!

Am Freitag, dem 23. Mai 2025, kam es zu einem plötzlichen und heftigen Kurseinbruch im DAX, nachdem die USA neue Strafzölle auf wichtige EU-Importgüter verhängt hatten. Besonders betroffen waren dabei:
Industriegüter, darunter Maschinenbau und Autozulieferer,
Landwirtschaftsprodukte,
und technologiebezogene Produkte.
Diese Nachricht traf den europäischen Markt völlig unvorbereitet und löste umgehend Verkäufe aus – sowohl bei institutionellen als auch privaten Marktteilnehmern. In der Folge verlor der DAX innerhalb kurzer Zeit über 700 Punkte, was einen der stärksten Tagesverluste des Monats darstellte.
Charttechnische Analyse im 1-Stunden-Char
Rückblick auf den Einbruch:
Der DAX fiel von 24.143 Punkten (vormals lokales Hoch) auf 23.268 Punkte, was dem 0 %-Retracement der aktuellen Bewegung entspricht.
Danach kam es zu einem technischen Rebound, gestützt durch das 50 %-Fibonacci-Retracement bei 23.706 Punkten, welches erfolgreich verteidigt wurde.
Unterstützungen:
23.706 Punkte – 50 %-Fibonacci, wichtiger bullischer Trigger
23.609 Punkte – 38,2 %-Fibonacci, kurzfristige Stütze
23.368 Punkte – Intraday-Tief vom Freitag (Krisenmarke)
23.271 Punkte – übergeordnete Supportzone (Chartmarke aus April)
Widerstände:
24.143 Punkte – Hoch vor dem Einbruch, jetzt Widerstand
24.160 – 24.304 Punkte – horizontale Widerstandszone (Kursalarm)
24.470 Punkte – diagonal verlaufender Abwärtstrend (rot)
24.684 Punkte – 161,8 %-Fibonacci-Projektion als mögliches Extension-Ziel
Mögliche Szenarien nach dem Schock:
Bullisches Szenario (Grundszenario):
Der Markt preist den Schock über das Wochenende ein.
Die Reaktion auf das 50 %-Retracement zeigt Stärke.
Ein Anstieg zurück zur 24.143-Punkte-Marke scheint wahrscheinlich.
Gelingt dort der Ausbruch, sind 24.470 und sogar 24.684 Punkte technisch erreichbar.
Bärisches Alternativszenario:
Die Strafzölle entfalten mittelfristig stärkeren wirtschaftlichen Druck.
Ein erneuter Bruch unter 23.706 / 23.609 Punkte schwächt das technische Bild erheblich.
Unterhalb von 23.368 Punkten droht eine Ausweitung der Korrektur bis in den Bereich 22.816 Punkte.
Fazit & Ausblick:
Der Einbruch durch die US-Strafzölle war heftig, aber technisch bisher kontrolliert. Die schnelle Gegenreaktion spricht für eine stabile Marktverfassung. Solange der DAX über 23.706 Punkten bleibt, ist ein Angriff auf die Widerstände bei 24.143 und 24.470 Punkten wahrscheinlich.
Vorsicht: Neue Eskalationen oder EU-Gegenmaßnahmen könnten das Szenario kippen.
Betroffene Branchen durch die US-Strafzölle
Die von den USA angekündigten Strafzölle zielen stark auf die wirtschaftlichen Kernsektoren der EU, was direkte Auswirkungen auf einige der wichtigsten DAX-Werte haben könnte.
1. Automobilindustrie
Besonders betroffen, da US-Zölle auf Fahrzeuge und Autoteile angedroht wurden.
Relevante DAX-Werte:
Volkswagen (VW) – besonders abhängig vom US-Markt über Audi und Porsche
Mercedes-Benz Group – Premiumsegment mit hoher Exportquote in die USA
BMW – große Werke in den USA, aber auch Exporteur aus Deutschland
Risiko: Gewinnrückgänge durch teurere Exporte, potenzielle Absatzdellen
Chance: Wenn EU-Gegenmaßnahmen US-Firmen treffen, kann Rebalancing entstehen
2. Maschinen- & Anlagenbau
Strafzölle auf industrielle Produkte treffen „Made in Germany“ im Kern.
Relevante Werte (z. T. im MDAX oder DAX):
Siemens AG – Automatisierung, Energietechnik, Medizintechnik
Thyssenkrupp – Maschinenbau, Komponenten
Schaeffler / GEA Group (MDAX) – Zulieferung und Anlagenbau
Risiko: Projektverzögerungen, sinkende Auftragseingänge aus den USA
Chance: Umorientierung Richtung Asien / Naher Osten
3. Agrar- & Lebensmittelwirtschaft
Zölle auf Agrarprodukte treffen insbesondere Frankreich und die EU im Allgemeinen.
Nicht direkt DAX-relevant, aber:
BASF – stellt Pflanzenschutz- und Agrarchemieprodukte her
Bayer AG – mit Monsanto US-lastig, könnte indirekt profitieren
4. Chemie- & Pharmabranche
Relativ gering betroffen – Exportanteil in die USA ist vorhanden, aber verteilt.
Relevante DAX-Werte:
BASF, Bayer, Merck KGaA
Diese Konzerne verfügen über starke internationale Netzwerke → relativ robust gegenüber Zöllen, könnten sich sogar als „sichere Häfen“ erweisen.
5. Logistik & Handel
Zölle belasten Lieferketten & erhöhen Preise.
Relevante Werte:
DHL Group (Deutsche Post) – mögliche Volumenverschiebungen
Zalando / Adidas – wenn Konsum in den USA sinkt, Export leidet
Sektor-Risiken im DAX-Rahmen (Technisch + Fundamentale Sicht)
Branche | Risiko durch Zölle | Charttechnische Lage im DAX-Kontext | Bemerkung |
Automobil | 🔴 Hoch | Schwächer als DAX, Break-Gefahr | Stopp-Loss beachten |
Maschinenbau | 🔴 Hoch | Reversal droht | Absicherungen sinnvoll |
Chemie/Pharma | 🟡 Mittel | Stabil bis leicht bullisch | Relative Stärke |
Technologie | 🟡 Mittel | Volatil, aber wachstumsgetrieben | Selektiv bleiben |
Konsum/Logistik | 🟠 Mittel-Hoch | abhängig von USA-Nachfrage | Schwankungen möglich |
Mein Fazit!
Der DAX insgesamt wirkt stabil, aber die Strafzölle belasten selektiv stark.
Für Trader: Automobilwerte aktuell nur für Short-Setups oder als Rebound-Spekulation
Für Langfristanleger: Fokus auf Chemie, Pharma und Tech als stabilere Alternativen
Sektoren wie Maschinenbau und Export-heavy Industrials brauchen ein genaues Risikomanagement
Risikohinweis: Diese Analyse stellt ausschließlich meine persönliche Meinung dar und basiert auf technischer Chartbetrachtung. Sie ist weder als Handelsempfehlung noch als Anlageberatung zu verstehen. Der Markt ist dynamisch und kann jederzeit von unerwarteten Ereignissen beeinflusst werden. Jede Entscheidung an der Börse erfolgt auf eigenes Risiko. Jegliche Haftung auf Vermögensschäden ist ausgeschlossen!Formularende