9.05.2025 DAX klopft an der Decke! Kommt der Ausbruch oder geht es in die Kletterpause? Absichern!
- Carsten Peukert
- vor 6 Minuten
- 3 Min. Lesezeit
DAX-Chartanalyse für den 09. Mai 2025
Ich blicke heute auf ein stark technisches Chartbild im DAX, dass eine Fortsetzung des bullischen Trends andeutet – allerdings mit kurzfristigem Korrekturpotenzial. Der Kurs befindet sich aktuell in einer Aufwärtsbewegung, die sich klar vom Tief Anfang April (unterhalb der 19.000er-Marke) entwickelt und das ATH erreicht hat.
Ich achte heute besonders auf zwei mögliche Szenarien:

1. Bullisches Szenario:
Falls der DAX heute die Zone um 23.480 Punkte überzeugend überschreitet und sich darüber halten kann, könnte die Bewegung schnell in Richtung der nächsten übergeordneten Ziele bei 24.491 Punkten (verlaufende obere Begrenzung der potenziellen Aufwärtsstruktur und langfristiger Widerstand) führen. Das ist auch durch den blauen Projektionstrend im Chart gestützt, der ein mögliches Verlaufsmuster in Richtung 25.000 andeutet. Ich rechne in diesem Fall mit dynamischen Käufen – möglicherweise ausgelöst durch einen Short-Squeeze.
2. Korrekturszenario:
Sollte es dagegen zu einem Rücksetzer kommen, wäre ein Test der Unterstützungszone um 22.816 bis 22.480 Punkte denkbar. Diese Zone ist sowohl durch horizontale Kursalarme als auch durch frühere Verlaufstiefs technisch relevant. Ein Rücksetzer in diese Zone könnte noch als gesunde Konsolidierung im intakten Aufwärtstrend gewertet werden. Unterhalb von 22.480 Punkten würde ich jedoch vorsichtiger werden – hier lauert mit 22.214 die nächste stärkere Unterstützung.
Weitere technische Hinweise:
Der DAX bewegt sich aktuell oberhalb der EMA200 (violett)Â und auch der EMA50 (orange), was den mittelfristig positiven Trend unterstreicht.
Der Kurs liegt aktuell über der Ichimoku-Wolke, was aus technischer Sicht weiteres Aufwärtspotenzial bietet.
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Mein Fazit für heute:Solange der DAX oberhalb von 23.145 Punkten bleibt, bleibe ich tendenziell bullisch eingestellt. Ein Ausbruch über 23.480 Punkte könnte ein Signal für neue Hochs liefern. Unterhalb von 22.816 Punkten würde ich jedoch auf kurzfristige Schwäche und Konsolidierung setzen.
Meine Ansichten zu den gestrigen „Außergewöhnlichen tollen Nachrichten“ von Potus
1. USA–Großbritannien-Handelsdeal:
Der gestrige Hype um den neuen Handelsdeal zwischen den USA und Großbritannien ist aus meiner Sicht eher symbolischer Natur. Es ist kein vollumfängliches Freihandelsabkommen, sondern eher eine gezielte Partnerschaft mit Fokus auf bestimmte Industriezweige (z. B. KI, kritische Rohstoffe, Verteidigungstechnologie). Das klingt gut für Schlagzeilen, hat aber kurzfristig nur begrenzte reale wirtschaftliche Auswirkungen – vor allem, weil das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern im Vergleich zu z. B. EU-USA eher moderat ist.
Der Markt hat hier mehr auf das politische Signal reagiert als auf substanziellen wirtschaftlichen Mehrwert. Insofern: ja, etwas übertrieben.
2. China–USA-Zollgespräche:
Die wieder aufgenommenen Gespräche im Zollstreit zwischen China und den USA sind ein positiver Schritt – aber noch lange kein Durchbruch. Beide Seiten bleiben hart in ihren Positionen: Die USA wollen strategische Abhängigkeiten abbauen, China sucht mehr Marktzugang. Und in der aktuellen geopolitischen Lage (Taiwan, Chips, Tech-Wettbewerb) ist echte Annäherung schwer vorstellbar.
Hier wurde definitiv zu viel Hoffnung eingepreist. Die Märkte reagieren häufig stark auf schon kleinste Zeichen von „Entspannung“, aber echte Fortschritte erfordern Monate – wenn nicht Jahre – an Verhandlungen.
Gesamtfazit:
Aus meiner Sicht ist das aktuelle Sentiment etwas zu optimistisch. Es besteht das Risiko, dass der Markt auf „harte Realität“ trifft, wenn die angekündigten Deals und Gespräche nicht schnell in echte Ergebnisse münden. Besonders im DAX oder US-Tech sieht man aktuell eine starke Vorwegnahme von „Best Case“-Szenarien – was anfällig macht für Rückschläge.
Hier ist meine Einschätzung zu möglichen Reaktionen im DAX auf die aktuellen geopolitischen Entwicklungen:
📈 DAX (Deutschland/Europa)
Der DAX hat zuletzt stark performt und zeigt sich technisch überkauft – auch durch externe Impulse wie die Hoffnungen auf geopolitische Entspannung. Doch Europa ist in beiden Fällen (USA–UK & USA–China) eher indirekt betroffen. Das bedeutet:
Potenzial nach oben begrenzt, da kaum unmittelbare wirtschaftliche Vorteile entstehen.
Wenn sich die Gespräche mit China als wenig substanziell erweisen oder enttäuschende Aussagen folgen, dürfte der DAX empfindlich reagieren – besonders exportorientierte Werte (z. B. Automobil, Maschinenbau).
Unterstützungszonen bei ca. 23.100 – 22.800 Punkten im Auge behalten. Ein Rücklauf dorthin wäre gesund und würde dem überhitzten Markt etwas Druck nehmen.
Der DAX könnte in eine volatile Konsolidierung übergehen. Neue Hochs sind möglich, aber Rücksetzer wahrscheinlicher – besonders bei schlechten Nachrichten aus den China-Gesprächen.
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Ich rechne kurzfristig mit eher neutral bis leicht negativen Reaktionen, vor allem wenn die Euphorie um die Gespräche verfliegt.
Wer im Markt ist, sollte jetzt engmaschige Absicherung betreiben oder Gewinnmitnahmen in Betracht ziehen.
Risikohinweis: Diese Analyse stellt ausschließlich meine persönliche Meinung dar und basiert auf technischer Chartbetrachtung. Sie ist weder als Handelsempfehlung noch als Anlageberatung zu verstehen. Der Markt ist dynamisch und kann jederzeit von unerwarteten Ereignissen beeinflusst werden. Jede Entscheidung an der Börse erfolgt auf eigenes Risiko. Jegliche Haftung auf Vermögensschäden ist ausgeschlossen!Formularbeginn
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